Schloss Wolfsburg

Die Wolfsburg

Einer alten Sage nach jagte im finsteren Mittelalter einst der Herr von Bartensleben mit einigen Kumpanen in den hiesigen Wäldern, die damals noch viel größer waren als heute. Als es Nacht wurde, fand er sich plötzlich allein im dunklen Wald. Von seinen Begleitern und deren Hunden war nicht mehr zu hören oder zu sehen. Laut nach ihnen rufend irrte er eine Weile umher, bis er sich an einem Flusslauf an einen riesigen Baum lehnte und sein Pferd anband, um hier die Nacht zu verbringen. Der Wald war voller Gefahren, Wölfe trieben sich herum und vielleicht auch Räuber. Auf einmal hörte er Geräusche von sich nähernden Leuten, dann sah er Fackeln und hörte Hundegebell. Panisch griff er zum Schwert und schiss sich vor Angst in die Reiterhosen. Doch dann erkannte er seine Jagdgesellschaft, die nach ihm suchte. Das gab ein großes Hallo, und aus Dankbarkeit über die Rettung beschloss der Herr von Bartensleben, an genau dieser Stelle eine Burg zu errichten, die Wolfsburg. So die Sage.

 

Erstmalig erwähnt wird die Wolfsburg im Jahr 1302. Wahrscheinlich bestand sie damals aus nicht viel mehr als dem Wehrturm, welcher der Familie von Bartensleben gleichzeitig als Wohnung diente, und einem Wassergraben. Mit der Zeit wurde die Burg immer weiter ausgebaut und um sie herum entstand ein weitläufiges Landgut mit zahlreichen Gebäuden, Stallungen und Feldern. Ihre heutige Form erhielt die Wolfsburg im 17. Jahrhundert. Mittlerweile war sie jedoch keine Wehranlage mehr, sondern ein repräsentatives Schloss. Der Baustil orientierte sich an der damals angesagten „Weser-Renaissance“.

 

Im 18. Jahrhundert wurde rund um das Schloss ein großzügiger Garten angelegt, in welchem alle möglichen Lustbarkeiten stattfinden. 1742 starb der letzte derer von Bartensleben kinderlos und das ganze Areal samt Schloss an die Grafen von der Schulenburg. Diese stammten aus der Altmark und dienten dem Preußenkönig.Als Ende der 1930er Jahre das Volkswagenwerk mit dazugehöriger „Stadt des KdF-Wagens“ gebaut wurde, mussten die Schulenburgs erst ihre Ländereien und schließlich auch das Schloss an die neue Stadt verkaufen (1943). 1945 wurde die Stadt umständehalber in „Wolfsburg“ umbenannt.

 

Das Schloss verfiel zusehends. Erst hatten es die britischen Besatzungsbehörden heruntergewohnt, dann 1947 an das Land Niedersachsen verkauft, welches es dann für verschiedene Zwecke nutzte, z.B. als Schwerbeschädigtenheim. 1961 kaufte es schließlich die mittlerweile an Geld gekommene Stadt Wolfsburg zurück und sanierte es Grundlegend. Man war sich mittlerweile dem kulturellen Wert des Gebäudes bewusst geworden. Da die Holzpfähle, auf denen das Schloss stand, durch die Entwässerung trocken und morsch geworden waren, wurde es unter großem Aufwand mit Betonfundamenten abgesichert. Bis heute wird das Schloss von der Stadt für zahlreiche kulturelle Events und nebenbei auch als Außenstelle des Standesamts genutzt. Die Brautpaare können sich dann auf der malerischen Treppe und im Schlossgarten fotografieren lassen.

 

 

 

Quellen:

www.wolfsburg.de/kultur/museen/schloss

www.ndr.de

àwww.waz-online.de/wolfsburg/thema/schloss-wolfsburg

àwww.wolfsburg-citytour.de

àwww.reiseland-niedersachsen.de

àzeitorte.de

àChristoph Stölzl: Die Wolfsburg Saga